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Mehr Bio in öffentlichen Küchen: Großes Potenzial in der Region Hohenlohe

Bei einer Veranstaltung der Initiative BioBitte und der Bio-Musterregion Hohenlohe informierten sich Verantwortliche aus Politik, Verwaltung und Außer-Haus-Verpflegung über den Einsatz von Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Küchen.

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Die Bio-Musterregion Hohenlohe in Baden-Württemberg setzt sich dafür ein, den Anteil regional erzeugter Bio-Lebensmittel in öffentlichen Küchen im Hohenlohekreis und dem Landkreis Schwäbisch-Hall zu erhöhen. Bei einer gemeinsamen Initialveranstaltung zeigten die bundesweite Initiative BioBitte und die Bio-Musterregion Hohenlohe am Montag, 4. April, rund 25 Verantwortlichen aus der Landes- und Kommunalpolitik, Verwaltung und Verpflegungseinrichtungen, wie sich mehr Bio-Produkte in der öffentlichen Außer-Haus-Verpflegung (AHV) einsetzen lassen.

"Landkreis hat eine Vorbildfunktion"

Im Hohenlohekreis hat der Kreistag bereits Ende 2020 beschlossen, fortan regionale und biologische Lebensmittel an Schulen in eigener Trägerschaft und auf Veranstaltungen des Landkreises zu bevorzugen. Dr. Thomas Winter, Dezernent für den ländlichen Raum im Hohenlohekreis, nannte den Beschluss in seiner Eröffnungsrede "ein deutliches Zeichen für die Wertschätzung und Unterstützung unserer heimischen, bäuerlichen Landwirtschaft, insbesondere für die artgerechte Tierhaltung." Er motivierte die Teilnehmenden, auch in den Kommunen mehr Bio zu wagen und sich dabei vor allem am Angebot vor Ort zu orientieren: "Der Hohenlohekreis will mit gutem Beispiel vorangehen und erfüllt eine Vorbildfunktion, indem er sich klare Ziele zur Einführung und dauerhaften Verwendung von regionalen Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung setzt. Damit will der Landkreis die Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von regionalen Lebensmitteln unterstützen und weiterentwickeln."

Bio ist möglich! – erste Kommunen und Kantinen gehen voran

Dem stimmte Nina Faiß, Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Hohenlohe, zu. In ihrem Impulsvortrag betonte sie, dass regionale Kantinen und Caterer mit ihrer Nachfrage zum Motor für eine positive und nachhaltige Entwicklung der Bio-Musterregion werden können. Von ersten positiven Erfahrungen einer Kommune aus dem Landkreis Schwäbisch-Hall berichtete Jonas Rönnefahrt, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Crailsheim. Mit einer Beschaffungsrichtlinie will die Stadt den Einsatz saisonaler und regionaler Bio-Lebensmittel fördern. Nachhaltigkeitskriterien finden damit in kommunalen Vergabeverfahren stärker Berücksichtigung. Über Hohenlohe hinaus blickte Katharina Eckel, Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Ravensburg. Im Landkreis Ravensburg soll die Hälfte aller eingesetzten Lebensmittel in kreiseigenen Einrichtungen bis 2030 aus ökologischer Erzeugung stammen. Ein Jahr nach dem Kreistagsbeschluss zog sie eine positive Zwischenbilanz. Manuela Mann vom Verpflegungsunternehmen Panorama Catering schilderte, wie an der Freien Schule Anne-Sophie in Künzelsau erfolgreich Bio-Produkte im Speiseplan verankert wurden. "Der Einsatz von Bio ist möglich. Kommunen und Einrichtungen sollten am besten in kleinen Schritten beginnen", ermutigte sie die Teilnehmenden. Die Auslobung einzelner Bio-Komponenten sei dabei für den Start einfacher als direkt ganze Gerichte anbieten zu wollen. Weitere Grundlagen, Strategien und Praxisbeispiele stellte Andreas Greiner vom veranstaltenden BioBitte-Regionalpartner ÖKONSULT vor.

Veranstaltung kann zur Initialzündung für mehr Bio werden

Die BioBitte-Initialveranstaltung habe erstmals Küchenchefinnen und -chefs, Kämmerinnen und Kämmerer, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Landwirtinnen und Landwirte und weitere Verantwortliche aus Politik und Praxis zusammengebracht, resümierte AHV-Berater Greiner und ergänzte: "Die Teilnehmenden haben erkannt, welches Potenzial Hohenlohe bietet, um mehr regionales Bio in die regionalen Großküchen zu bringen." Auch Co-Veranstalterin Nina Faiß zeigte sich angesichts des großen Zuspruchs und der regen Diskussion zuversichtlich: "Ich bin optimistisch, dass die BioBitte-Veranstaltung zur Initialzündung für mehr Bio in der Bio-Musterregion Hohenlohe wird. Mit Verantwortlichen aus Politik, Verwaltung und Küchenleitungen haben wir heute erste Ideen ausgetauscht, die wir nun gemeinsam angehen wollen."

Über die Bio-Musterregion Hohenlohe

Die Bio-Musterregion Hohenlohe ist eine von 14 Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg. Die Bio-Musterregion Hohenlohe umfasst die Landkreise Schwäbisch-Hall und Hohenlohekreis. Hohenlohe ist die Keimzelle des biologisch-dynamischen und biologisch-organischen Anbaus in Deutschland. Viele der ältesten Demeter-Betriebe Deutschlands wirtschaften hier. Die Stärken der Region liegen in der Erzeugung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte zu hochwertigen Lebensmitteln und Spezialitäten. Angebaut werden hier Getreide, Gewürze, Obst, Wein und Gemüse. In der Tierhaltung werden Milch, Rind-, Schweine-, Lamm- und Geflügelfleisch sowie Eier erzeugt. Ziel ist es, die bestehende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln aus der Region zu bedienen und zu steigern. Hierfür werden regionale Erzeugerinnen und Erzeuger, Verabeiterinnen und Verarbeiter und Verbraucherinnen und Verbraucher zusammengebracht. Zugleich sollen nachhaltig und regional erzeugte Bio-Lebensmittel dazu beitragen die vielseitigen Kulturlandschaften in Hohenlohe zu erhalten, Ressourcen zu schonen und den Schutz von Biodiversität, Klima und Gewässern zu fördern.

Mehr Informationen zur Initiative BioBitte